Verpackungen sind ein immenses Umweltproblem, und es steht außer Frage, dass die Wasserflasche aus Plastik ein Hauptverursacher ist. Wasser in Flaschen ist das meistverkaufte Erfrischungsgetränk der Welt, und jeden Tag werden zig Millionen Flaschen für den Verbrauch in der ganzen Welt hergestellt.
Höchstwahrscheinlich landen diese Flaschen auf einer Mülldeponie, wo sie sich zu Hunderten von Milliarden anderer Flaschen gesellen, die Jahrhunderte brauchen, um sich abzubauen, wenn nicht noch mehr.
Es ist kein Geheimnis, dass wir unseren Plastikfußabdruck drastisch reduzieren sollten. Und es scheint, dass Algen das Geheimnis bergen, wie wir unser Wasser haben können – und es auch essen.
Essbare Wasserflaschen
Mit dem revolutionären Konzept des isländischen Designstudenten Ari Jonsson sind wir der Lösung des Wasserflaschenproblems vielleicht ein Stück näher gekommen. Anstatt Tausende von Jahren zu brauchen, um sich zu zersetzen, beginnt Jonssons Design sofort zu zerfallen, sobald es leer ist.
Der wundersame Bestandteil der Flasche sind Rotalgen, die zur Herstellung von Agar verwendet werden.
Agar wurde in den 1600er Jahren in Japan entdeckt und wird häufig in asiatischen Desserts wie Yokan, einem roten Bohnengelee, verwendet.
Es wird auch als vegetarisches Bindemittel verwendet, als Alternative zu Gelatine. Sie kennen es vielleicht aus Experimenten im naturwissenschaftlichen Unterricht (oder CSI), bei denen Agarplatten zur Anzucht von Organismen verwendet werden.
Wenn Agar-Pulver mit Wasser gemischt wird, verwandelt es sich in ein Gelee, das sich formen lässt. Diese Eigenschaft ist der Grund, warum es oft zur Herstellung von Kinderknete verwendet wird.
Die Flasche, die Jonsson kreiert hat, muss mit Flüssigkeit gefüllt werden, damit sie ihre Form beibehält. Aber wenn man mit dem Trinken fertig ist, schrumpft die Flasche zusammen und beginnt sich zu zersetzen.
Essbar und schmackhaft?
Das andere interessante Element von Jonssons Flasche ist, dass sie gegessen werden kann.
Das soll natürlich nicht heißen, dass es ein angenehmes Esserlebnis wäre, aber die Tatsache, dass sie lebensmitteltauglich ist, ist ein weiteres einzigartiges Merkmal.
Auch wenn Sie es wahrscheinlich nicht essen würden, wenn Sie es aus dem staubigen Regal Ihrer örtlichen Tankstelle kaufen würden, könnte es sich als erstaunlicher Camping-Hack erweisen.
Vielleicht werden wir in Zukunft Flaschen sehen, die passend zum Getränk in der Flasche aromatisiert werden können? Im Moment, so Jonsson, schmeckt es wie „Seetang-Gelee“. Vielleicht wäre es eine gute Kombination für Sushi?
Weitere essbare Verpackungen
Es gibt noch weitere Schimmer am Verpackungshorizont, die Algen verwenden.
Ooho!, die Idee dreier europäischer Designer, ist eine Doppelmembran aus Braunalgen, die mit Wasser gefüllt ist.
Sie sieht aus wie ein durchsichtiger Klecks und ist eine essbare Wasserflasche in Kugelform, wie man sie in Bubble Tea findet oder wie sie von Ferran Adrià bekannt gemacht wurde.
Es sieht aus, als würde es viel Spaß machen, es zu essen und zu trinken, und wurde 2014 mit dem Lexus Design Award ausgezeichnet.
In ähnlicher Weise ging der Lexus Award 2016 an ein japanisches Designerteam namens AMAM, das eine Alternative für Kunststoffverpackungen entwickelt hat, die für Lebensmittel verwendet werden kann.
Die Designer fanden heraus, dass sie durch Kochen von Algen und Dehydratisierung der Flüssigkeit Schaumstoff- oder Plastikfolienersatz herstellen können, wie man ihn etwa um ein Brot herum findet.
Es gibt noch viel zu tun, um diese Konzepte für die kommerzielle Nutzung zu entwickeln. Die Frage ist: Würden Sie eine essbare Wasserflasche essen? Wir würden es gerne wissen – beteiligen Sie sich an der Diskussion auf Facebook und Twitter!